Hallo liebe Gäste!
Für alle, die sich überhaupt nicht vorstellen können,
wer denn um alles in der Welt auf “solche” Messen
geht, solche, die leider keine Gelegenheit dazu
hatten und jene, welche sich gerne daran erinnern,
ist dieser kleine und subjektive Bericht gedacht!
Mittlerweile hat sich die Miniaturenmesse 1zu12 in
Soest zur größten ihrer Art in Deutschland
gemausert! Das zeigt sich auch in der wachsenden
Zahl derer, die ihre Produkte auf dieser Messe zur
Schau stellen wollen. Frau Leuchtenberger ist
Initiatorin und Organisatorin dieses Events und
hatte sicher sehr viel Mühe, über 180 Ausstellern
auf dem inzwischen eng gewordenen Areal einen
schönen, aber auch erfolgversprechenden
Standplatz zu bieten.
Die Auflistung der Aussteller im Messekatalog liest
sich wie eine Europakarte. So waren dieses Mal u.a.
auch wieder Miniaturisten aus England, Frankreich,
Spanien, Holland und, und vertreten. Das Angebot
war vielfältig und reichte von “einfachen” Dingen bis
zu usserordentlich exquisiten Stücken. Die
Stadthalle Soest zeigte sich von ihrer besten Seite,
kurzum, das Ambiente war sehr angenehm und
sorgte dafür, dass sich sowohl Aussteller als auch
Besucher sehr wohl fühlten. Einzig das Restaurant
bzw. dessen Personal fühlte sich wohl zeitweilig
etwas überfordert. So konnte es durchaus
vorkommen, dass man auf eine Tasse Kaffee schon
mal eine halbe Stunde warten musste. Sehr schlimm
wenn man bedenkt, was man sich in dieser Zeit alles
hätte anschauen oder gar kaufen können!
Zu viert hatten wir, Jutta, Monika, Waltraud und
meine Wenigkeit Jürgen uns durch absolut dichten
Nebel und garstiges Wetter von Ludwigsburg über
die Autobahn nach Soest durchgekämpft. Kaum
konnten wir erwarten, all die herrlichen Dinge in
Augenschein nehmen zu dürfen, befreundete
Miniaturisten wieder zu sehen und langjährige
Kontakte zu pflegen. Auf der Messe trafen wir uns
noch mit Patty und Klaus, lieben (und erst seit
Kurzem mit dem Minivirus infizierten) Freunden aus
Worms!
Geldbeutel gezückt, Wochenendkarte gekauft,
kurze Verabredung über Treffpunkt und Zeit und
hinein ins Getümmel, sich einen ersten Überblick
verschaffen, Preise vergleichen, sich den Standort
interessanter Stände merken. Liebe Leute, das
artet ja in Stress aus (aber einen sehr angenehmen,
wohltuenden)!
Stehenden Fusses eilte Jutta zunächst zum Stand
der Ausstellerin, deren Bastelanleitungen für sie
sozusagen wie eine Bibel gelten, Angie Scarr! Wer
kennt sie nicht? Wer sich schon einmal mit FiMo
beschäftigt hat, kommt an Angie eigentlich nicht
vorbei. Es ist immer wieder verblüffend, was sie
alles aus diesem Material zaubert. Vor allem ist es
immer wieder ein Erlebnis, ihren Anleitungen, Tipps
und Tricks zu lauschen!
Während unsere Mädels in alle Richtungen
ausschwärmten, eilte Jutta zum Stand von Tony
Knott. Er bietet wenige aber dafür sehr ausgesuchte
Accessoires rund um die Tudorzeit. Mit angenehm
sonorer Stimme gibt er Auskunft über die
verschiedenen Epochen und kaum hat man sich
versehen, wandert das eine oder andere Teil aus
seinem Angebot in die Einkaufstasche.
Zu unserer Freude waren auch Elke und Axel aus
unserem Freundeskreis “Minigruppe Schwaben” mit
ihrem Stand anwesend. Elkes Puppen zeichnen sich
durch ihre Individualität aus. Jede Puppe ist ein
Unikat und hat ihren eigenen Charme und Charakter.
Aus Wengen im Allgäu war auch wieder unsere
“Mickey Maus” nebst Mama angereist. Die Beiden
sind eigentlich immer gut drauf und von kaum einer
Messe wegzudenken. Das riesige Angebot bietet
jedem Geschmack und Geldbeutel ein
Erfolgserlebnis! Es gibt fast nichts aus dem Bereich
Miniaturen, das man dort nicht bekommt. Ist etwas
gerade nicht da, Mickey Maus besorgt es garantiert.
Aus dem Hause “Da Windischi” stammt diese
niedliche kleine Dogge, welche diese Mal endlich
einmal still gehalten hat und sich fotografieren
liess. Viele Besucher konnten sich erst nach
längerem Hinschauen von diesem Anblick trennen.
Hier sehen Sie den Holz- und Drehwurm Hermann
Straeten, der mit seinen Arbeiten en miniature
schon so manchen Eintrag im Guinnes Buch der
Rekorde ergattert hat! Was dieser sympatische
Mensch aus einem Stück Holz, Bernstein, Acryl und
sonstigen exotischen Materialien heraus holt, ist
einfach einsame Klasse. Werkstück, Drehbank, eine
Idee, Hermann, ein paar Minuten Zeit und schon ist
wieder ein rekordverdächtiges Teil entstanden!
Jetzt gehen wir einfach einmal auf eine kleine
Zeitreise. Damals, im Jahre 1968 ergab es sich, dass
eine junge Frau aus Hamburg sich
von einem ehemaligen Schulfreund
verabschiedete, der zu dieser Zeit
in der gleichen Strasse, schräg
gegenüber wohnte. Sie zog nach
Süden, er blieb. Man verlor sich aus
den Augen. Das war es dann (oder
doch nicht)? Am 28.05.2006 ergab
es sich, dass diese Frau auf der Messe in Soest vor
einem Stand mit Drehorgeln, Gartenmöbeln und
sonstigen schönen Miniaturen mit einem gewissen
Herrn Hans Maier ins Gespräch kam und dabei einen
lange nicht mehr gehörten Dialekt wahrnahm, sie
sprach ihn darauf an und irgendwie waren da auf
einmal so feuchte Dinger, die sich aus den Augen
quetschten. Ja, in der Tat, nach so unendlich langer
Zeit haben sie sich wieder gefunden, unsere Monika
und Hans aus dem Norden. Ist das nicht eine
wunderbare Begebenheit?
Ein gemeinsames Hobby hat die Beiden wieder
zusammen gebracht. Er der Künstler, sie die
Sammlerin, eine wunderschöne Geschichte, finden
Sie nicht auch?
Monika und Waltraud waren im Hotel “Stadt Soest”
untergebracht, wir hatten unser Domizil wieder im
“Wilden Mann” aufgeschlagen. Am Samstag Abend
trafen wir uns dann alle, gemeinsam mit unseren
Freunden Patty und Klaus zum Abendessen in
unserem Hotel. Wir hatten es uns so richtig
gemütlich gemacht und warteten auf unser Essen,
als eine grosse Gruppe Engländer eintraf. Es waren
wohl alles Aussteller von der Messe. Angesichts der
Tatsache, dass Jutta plötzlich sehr unruhig wurde
können Sie sicher schon erahnen, wer da ebenfalls
den Raum betrat. Richtig geraten, Angie und Tony
waren ebenfalls mit von der Partie. Wir alle liessen
diesen herrlichen und ereignisreichen Tag bei einem
exzellenten Essen gemütlich und harmonisch
ausklingen und freuten uns schon auf den Sonntag!
Am Morgen liessen wir uns zunächst in aller Ruhe
das Frühstück schmecken, holten Monika und
Waltraud vom Hotel ab und standen voller Ungeduld
vor den Toren der Stadthalle. Nach dem Einlass
erledigte jeder noch seine letzten Einkäufe und
verabschiedete sich von Ausstellern und Freunden,
bis wir dann gegen 13:00 Uhr die Heimfahrt
antraten.
Alles in allem war dieses Wochenende wieder ein
sehr schönes Erlebnis und eine vortreffliche
Abwechslung. Zwar freuen wir uns schon jetzt auf
die Messe in Arnheim, werden aber im nächsten
Frühjahr ganz sicher wieder nach Soest fahren. Die
Zimmer sind schon reserviert!
Nun, lieber Gast, ich hoffe, Ihnen hat dieser kurze
Bericht gefallen. Leider kann man in diesem Rahmen
natürlich nicht über jeden Aussteller und die
vorwiegend hervorragenden Arbeiten berichten, ich
bitte dafür um Pardon.
Euer Jürgen