Hallo und Grüß Gott alle Miteinander!
OK, es ist jetzt schon wieder eine Weile her, daß wir auf
der Messe waren, und sicher hat es den einen oder anderen
Berichterstatter gegeben, der seinen Messebericht schon
viel früher zum Besten gegeben hat, nichtdestotrotz werde
ich meinen Senf auch noch dazutun!
Wie Sie ja sicher schon wissen, fand die 12.
Miniaturenmesse dieses Mal nicht wie gewohnt in Soest
sondern in Rheda-Wiedenbrück statt. Seit mehr als 5
Jahren war Soest unser Mekka für die
Miniaturenausstellung gewesen und irgendwie gibt es da ein
kleines bisschen Wehmut. Aber was soll’s, die Halle dort
platzte aus allen Nähten und der Zeltanbau war sicher nicht
im Sinne der Aussteller. So mußte sich Barbara
Leuchtenberger, Initiatorin und Ausrichterin der Messe
etwas einfallen lassen!
Aber dazu später mehr. Wir begaben uns also am Freitag
Mittags bereits auf die Autobahn Richtung Norden und
holten auf der Raststätte Wunnenstein zunächst unsere
Mitfahrerin Ursula ab um dann voller Zuversicht und
Gottvertrauen in Richtung Rheda zu fahren. Der Navi
kannte unsere Strecke und führte uns von einem Stau in den
anderen! Macht ja nichts, denn wir hatten das alles
eingeplant und kaum 6 Stunden später wurden wir von der
Autobahn abgeleitet und auf eine Landstraße geführt, die
irgendwie Feldwegcharakter hatte. Die Straße hatte keinen
Mittelsteifen und war auch sonst relativ schmal.
Wie auch immer, sie führte uns direkt zu unserem Hotel.
Weit und breit eine herrliche Landschaft, und vor allem so
viel! Wir checkten also ein und das erste was wir hörten war,
Sie sind ja Raucher, das rieche ich, auf unseren Zimmern,
den Toiletten und überhaupt ist absolutes Rauchverbot! Na
gut, als Minderheit beugt man sich dem Diktat und raucht
vor der Türe erst mal noch eine. Danach richteten wir uns
auf unseren Zimmern einigermaßen ein und testeten
zunächst einmal, ob wir auch etwas zum Essen bekommen
würden. Es gab etwas, zumindest nach etwas längerer Zeit!
Während sich draußen die Schützengilde und ein
Spielmannszug der Feuerwehr formierte, versuchten wir
Oma‘s Schnitzel, was wider Erwarten sehr köstlich und vor
allem auch reichlich war. Unter Trommelwirbeln und dem
Klang von Querflöten rutschte das Essen ziemlich zügig in
den Magen.
Nach dem Genuß einer Verdauungszigarette suchten wir
dann schnell das Weite, setzten uns in das Auto und
versuchten anschließend herauszubekommen, wo denn die
Messehalle wohl sein könnte. Also fuhren wir im Vertrauen
auf unser Navi Richtung Rheda oder war es doch
Wiedenbrück? Irgendwie sagte uns das Teil, wir hätten
unser Ziel erreicht, dem war aber nicht so! Also fuhren wir
einfach weiter und siehe da, das A2-Forum präsentierte sich
in seiner ganzen Pracht. Wir fuhren also ganz vorsichtig um
den Bau herum und siehe da, hinter der Halle gab es einen
großen Parkplatz, der schon einige Wohnwagen von
Ausstellern aufwies.
Neugierig wie wir nun mal sind, fuhren wir auf diesem
Parkplatz herum und, den Anblick kannten wir schon, ein
Auto mit Quitscheentchen auf der Kühlerhaube sagte uns,
das kann nur die Mickey-Mouse sein. Die beiden Damen
nahmen gerade einen Snack zu sich und Monika (so heißt
Mickey-Mause mit bürgerlichem Namen) hieß uns in ihrem
Feierabend-Outfit herzlich willkommen. Nachdem wir dann
längere Zeit gequatscht hatten, suchten wir noch
verzweifelt nach der Eisdiele, in der wir unsere Freunde
Rita und Wolfgang treffen wollten. Rheda oder
Wiedenbrück, das war hier die Frage. Wir fuhren also noch
eine Weile in der Gegend herum und sahen sehr schöne
Fachwerkbauten aber keine Eisdiele, die in Betracht kam.
Also ging es zurück in unser Nichtraucherhotel wo uns, oh
Freude, der Schützenverein und die Feuerwehr mit lautem
Tschingderassa empfing. Wir verkrümelten uns sehr schnell
auf unsere Zimmer wo auch schon bald das liebliche Trällern
der Querflöten ein Ende nahm und der Schützenverein, oder
zumindest ein Teil davon, den Abend lautstark ausklingen
ließ! Da wir jedoch schon trainiert waren, ich sage nur
Stadtfest auf dem Marktplatz von Soest, war das alles
nicht so schlimm und wir begaben uns schon sehr bald zur
Ruhe denn wir wollten auf jeden Fall fit sein, für das was uns
am nächsten Tag erwartete, unsere Messe!
Um 9:00 Uhr trafen wir uns dann im Frühstücksraum wieder
und genossen ein akzeptables Frühstück. Natürlich hielten
wir uns nur so lange wie nötig mit dem Frühstücken auf, denn
eine gewisse Anspannung ließ sich bei Ursula und Jutta schon
spüren. Wie edle Vollblüter scharrten sie (mit Verlaub) mit
den Hufen und waren kaum noch zu bremsen.
Also hinein in das Auto, den Weg kannten wir ja schon, und
ab auf die Messe. Hier erwartete uns ein ganz anderes Bild.
Die Parkplätze, obwohl es davon ausreichend gab, waren
schon fast voll. Trotzdem war es nicht schwer, einen zu
finden, zumal es genügend Parkplatzwächter gab, die einen
einwiesen! Die Menschenmengen, die sich vor der Halle
eingefunden hatten sprachen dafür, daß doch der Eine oder
Andere zur Messe gefunden hatte. Alles verlief eigentlich
sehr ruhig, denn Vorab bekam jeder seine Eintrittskarte an
einem Seiteneingang der Halle, so blieb der Anfangsstau aus.
Wir verabredeten uns noch mit Ursula und witschten dann
elegant durch den Ausstellereingang in das Foyer.
Donnerlittchen, wir waren von den Ausmaßen, die hier
herrschten sowas von beeindruckt! Direkt geradeaus fanden
wir zunächst den gastronomischen Teil, oder soll ich sagen,
den Speisesaal? Daran anschließend zur linken Hand war
dann der “kleine” Saal und durch einen langen und hohen
Gang getrennt, ebenfalls links dann der große Saal. Zu
erwähnen wäre da noch das hohe und lichtdurchflutete
Foyer, von dem aus man eine Etage tiefer in die Garderobe
und div. Sanitärräume gelangte. Alles war hell, luftig und
großzügig ausgelegt. Also ich zumindest war jedenfalls
angenehm angetan, wenn auch anfänglich etwas erschlagen.
Wie auch immer, jetzt gab es kein Halten mehr, die Messe
mußte erkundet und genossen werden. Natürlich war in
unseren Köpfen so ziemlich alles aus den Fugen geraten.
Vorbei war die Zeit, in der man traumwandlerisch und
zielstrebig zum einen oder anderen Stand ging, man kannte
sich ja schließlich aus! Jetzt mußte man sich neu orientieren
und ein klein wenig suchen. Mit der Zeit fühlte man sich
aber bald heimisch und das muntere Herumstöbern begann.
In den Hallen, die einem immer noch ungewohnt groß
vorkamen, waren insgesamt 5 Aussteller mehr als im vorigen
Jahr, es kam einem aber bedeutend mehr vor. Nun gut, die
Aussteller hatten es natürlich hier viel bequemer und
wesentlich mehr Platz als in Soest. Man konnte sich hinter
den Ständen drehen und wenden, ohne den Nachbarn gleich
in Bedrängnis zu bringen. Wie ich bei einigen Ausstellern
erfuhr, war allerdings die Stromversorgung nicht so ganz
ausreichend, darum mussten Sie auf den Betrieb von
Kaffemaschinen leider verzichten. Worauf es mir aber
ankam, waren die relativ breiten Gänge zwischen den
Ständen. Das ständige “Stop and Go”, weil sich mal wieder
ein Pfropfen vor einem Stand bildete war hier nicht
gegeben!
Also gingen wir von nun an getrennte Wege, Jutta arbeitete
ihre Einkaufsliste ab und ich schaute, was so alles vor das
Objektiv wollte. Hin und wieder traf man sich, genoss eine
kurze Pause und weiter ging das Messekarussell. Irgendwann
trafen wir uns dann am Nachmittag, um das, sagen wir mal,
Großraumrestaurant in Augenschein zu nehmen und bei
dieser Gelegenheit etwas gegen den knurrenden Magen zu
unternehmen. Die Suche nach einer Bockwurst war erfolglos,
dafür aber sahen wir ein Schild, auf dem angekündigt wurde,
daß 100 g für 1,87 € zu haben waren. Das mussten wir uns
genauer ansehen. Es waren an der Essenausgabe sehr viele
Behältnisse mit den unterschiedlichsten Sorten Fleisch,
Kroketten, Nudeln etc aufgebaut, wo man sich je nach
Hunger oder auch Geldbeutel bedienen konnte. Danach
wurde einfach der Teller gewogen und schon kam man zu
einem sehr schmackhaften Essen. Ich finde, eine sehr gute
und relativ preiswerte Idee. Abgesehen davon hielt sich die
Wartezeit in Grenzen.
Der Boxenstopp war sehr kurz, denn wir mussten ja noch so
viel anschauen! Und dann geschah das große Wunder. Noch
war kein Messeschluß als Jutta und Ursula total erschlagen
auf einer Bank vor der Halle saßen, ihre Füße weit von sich
streckten und kategorisch sagten, daß es für heute wohl
genug sei! Also das hatte ich schon lange nicht mehr erlebt!
Wir ruhten also unsere müden Knochen noch etwas aus und
ließen den ersten Messetag noch einmal vor unserem
geistigen Auge Revue passieren. Ja es war ein wundervoller
Tag, ereignisreich und amüsant, anregend und schön.
Nachdem wir dann unser Auto vom Parkplatz geholt hatten,
warteten wir noch eine kleine Weile auf das Ende der
Ausstellung, weil wir unbedingt mit Rita und Wolfgang noch
ein Schwätzchen in ihrem schnuckeligen Wohnwagen halten
wollten. Danach ging es wieder zurück ins Hotel, wo wir nach
dem Frischmachen wieder ein leckeres Oma-Schnitzel zu uns
nahmen, dieses Mal allerdings ohne den Schützenverein und
den Spielmannszug der Feuerwehr, das war doch auch schon
mal was!
Schon bald trieb uns die Müdigkeit auf die Zimmer und
Morpheus schloss uns alsbald in die Arme.
Ausgeruht und voller Tatendrang saßen wir am nächsten
Morgen am Frühstückstisch. Wir ließen es ruhig angehen,
denn ein anstrengender Tag wartete auf uns. Wir packten
unsere Habseeligkeiten wieder zusammen und als das Auto
beladen war, ging es wieder Richtung Halle. Ein Parkplatz
unweit des Eingangs wurde gefunden und es ging hinein in
das große Vergnügen. Jutta musste noch Teile ihrer Liste
abhaken und ich schaute weiter nach lohnenden Motiven für
meine Kamera. Wir hatten nicht mehr viel Zeit, um 13:00
Uhr schon sollte es wieder Richtung Süden gehen!
Schnell war die Zeit vorbei, und nachdem wir uns von all
unseren Freunden verabschiedet hatten (diejenigen, bei
denen wir das nicht mehr taten, bitten wir auf diesem Wege
um Entschuldigung), ging es zunächst noch einmal zum
Tanken und dann schnurstracks auf die Autobahn. Die Fahrt
verlief ruhig und ohne weiteren Vorkommnisse. In Sinsheim
wurden wir noch einmal aufgehalten, es gab wohl ein
Fußballspiel dort. Dann fuhren wir auf der Raststätte
Wunnenstein ab und übergaben unsere Freundin Ursula
wohlbehalten an ihren Mann. Danach war es jetzt nur noch
ein kurzes Stück und auch wir waren Zuhause.
Ein kurzes Resümee zu den drei Tagen: Es war wieder einmal
eine lohnende Fahrt, alle waren zufrieden was das Angebot
betrifft. Auch war die Messehalle sehr schön und groß. Die
Bewirtung, die sanitären Räume, der Parkplatz, alles
allererste Sahne! Nur eines fehlte schon, die kuschelige
Atmosphäre und das Drum und Dran, wie wir es all die Jahre
in Soest genießen duften. Aber der Mensch ist nun mal
lernfähig und vielleicht sieht alles nächstes Jahr noch
besser aus. Wir jedenfalls haben vor, wieder hinzufahren
und freuen uns schon heute darauf!
Euer Jürgen