Wieder einmal ein Heimspiel für uns, die 7.
Süddeutsche Miniaturenmesse in Korntal!
Jutta hatte mich veräppelt und behauptet,
die Messe finge schon um 10 Uhr an. So
beeilte ich mich, denn ich wusste, sie wollte
eine der Ersten sein, welche die heilige Halle
betreten.
Nach zehn Minuten Fahrt gab es erst einmal
einen Dämpfer, der Parkplatz war
proppenvoll. Kein Problem, da gab es ja auch
noch eine Tiefgarage. Wieder nichts, auch
hier jeder Zentimeter zugeparkt! So entließ
ich also Jutta zunächst einmal Richtung
Halle und fuhr voller Optimismus ein wenig in
Korntal herum. Jede noch so kleine Lücke
wurde auf Parkmöglichkeit gescannt. Nach
einer weiteren Viertelstunde war es dann
geschafft und ich konnte unseren Wagen
irgendwo abstellen. Ich eilte zurück und
bereitete mich auf großes Gedränge in der
Halle vor - bei so vielen Autos!?
Hatte sich was mit Gedränge, da war ja noch
nicht einmal offen! Irgendwie sah alles nicht
wirklich einladend aus. Kein Plakat, keine
Wegweisung zum Eingang, den einige
Besucher aufgeregt suchten. Doch Gemach,
wir “alten” Messehasen hatten die Türe im
Visier und stürmten mit der ersten Welle in
die Halle. Danach war Jutta irgendwie
verschwunden, abgetaucht zwischen die
Stände der ca. 38 Aussteller.
Ja, dieses Mal waren es leider weniger
Aussteller als im Vorjahr, das lag mit dem
verschobenen Messetermin in Arnheim
zusammen.
Gleich rechts am Eingang traf ich auf den
Glasbläser unseres Vertrauens, Herrn Felka.
Sein Stand war unmittelbar bedroht von
umhergeschwenkten Mänteln und Jacken,
welche gleich hinter der Türe mit Schwung
an den Garderobenständer gehängt wurden.
Ein Stückchen geradeaus, dann scharf links
abgebogen sah ich einen kleinen Stand, der
es in sich hatte. Hans-Jürgen Seitz aus
Neckarsulm präsentierte dort Dinge, die
wohl einige Miniaturistenherzen höher
schlagen ließen, sehr akkurat gearbeitete
Öfen, und Herde. Sogar ein richtig schöner
Gasherd war dabei. Herr Seitz war das
erste Mal auf einer Messe und war wohl sehr
überrascht, wie sehr seine Schätze bei den
Besuchern, aber auch den Ausstellern
ankamen. Auch Jutta erlag dem Charme
eines Maronenofens und wird diesen sicher
auf ihrem Weihnachtsmarkt einsetzen.
Ich bin mir ganz sicher, Herr Seitz wird
nächstes Jahr wiederkommen und so
mancher Besucher wird sich sehr darüber
freuen!
Helga Sadowski hat sich schon seit längerer
Zeit mit ihren teilweise etwas ausgefallenen
Püppchen einen Namen in der
Miniaturenszene gemacht.
Es macht immer wieder sehr viel Spaß, ihre
Arbeiten zu betrachten, so zum Beispiel
zünftig gekleidete Jäger, die mit ihren
Falken auf die Jagd gehen, eine Dame auf
dem Balkon, ob sie wohl auf Romeo wartet ...
oder den gutgenährten Sultan, der einer
Märchenkulisse entsprungen zu sein scheint.
Da gerade die Rede von Püppchen ist, darf
natürlich auch Frau Leiner (Cinderella) nicht
fehlen. Sie ist international bekannt und
bereist die ganze Welt mit ihrer tollen
Kollektion.
Nicht auf der ganzen Welt, inzwischen
jedoch deutschlandweit ist Elke Ebinger mit
ihren Charakterpüppchen bekannt, an deren
Herstellung sie mit viel Hingabe arbeitet.
Auch Axel Ebinger hat schon längst sein
Faible für Miniaturen erkannt und ein
wunderschönes Modell der Bühne in der
Stadthalle Lorch gebaut, natürlich im
Maßstab 1:12. Vollendung findet sein Werk
durch eine Szene aus dem Theaterstück
“Hannes und der Bürgermeister” für die er
das Bühnenbild exakt nachgebaut hat, noch
nicht einmal die obligatorischen
Schnapsgläschen fehlen auf dem
Schreibtisch des Herrn Bürgermeister!
Ebenfalls perfekt gelungen ist das
Märchenkarusell auf dem Stand von Eva-M-
Bauer aus Hiltenfingen. Unzählige LED’s
beleuchten dieses kleine Kunstwerk und es
fehlt eigentlich nur noch die Orgel mit der
passenden Kirmesmusik.
Sehr schöne Arbeiten fanden sich auch auf
dem Stand von Rosie Kohl mit ihrem
Miniaturen Flechtatelier. Viele werden sie
noch kennen, die Korb-Kinderwagen aus der
guten alten Zeit. Hier wurden sie in allen
Formen und Maßstäben angeboten. Sehr,
sehr schöne Stücke!
Sehr gerne erwähne ich auch Irmgard
Gritzan mit ihrer Miniarche. Unter dem
Motto “Hund, Katze, Maus, befellte Tiere
für das Puppenhaus” bietet Irmgard eine
große Auswahl jeglicher Art von Felltieren.
Besonders aufgefallen sind mir dabei aber
auch andere Dinge aus ihrem Sortiment. Wie
wäre es denn mit einer Mause- oder
Rattenfalle, garantiert selbst gelötet, oder
gar mit einem Totenkopf?
Ein kleines Schmankerl nun noch zum
Abschluss!
Das war es auch schon wieder für heute.
Vielleicht fällt mir ja noch etwas ein, wer
weiß?
Es hat mir jedenfalls wieder sehr viel Spaß
gemacht, diesen kleinen Bericht zu
schreiben und ich würde mich freuen, wenn
er Ihnen gefallen hat!
Euer Jürgen