Viele lange Wochen mussten wir uns gedulden und endlich war es soweit, im fernen Soest wartete die größte Deutsche Miniaturenmesse auf uns! Leider durfte ich unseren Multivan erst Freitags um 12:00 Uhr beim Vermieter abholen und so konnten wir erst verspätet abfahren. Ja, wir hatten uns entschlossen, dieses Mal alle gemeinsam mit einem Mini-Bus nach Soest zu fahren. Wir, das waren Monika, Waltraud, Sybille, Jutta, Stefan und meine Wenigkeit, Jürgen. Stefan übte in Personalunion die Jobs als Stuart (Saftschubser) und Copilot aus. In seiner Eigenschaft als Stuart wies er die Mädels auf ihre Sitzplätze ein und verschloss die Türen. Nach den Sicherheitshinweisen und dem üblichen Spruch mit den Rückenlehnen und Tischen durfte ich dann das Triebwerk zünden und zur Startbahn rollen. Der Start verlief ohne Probleme und auf der A81 ging es in Flughöhe null über Grund zügig Richtung Norden. Das schlechte Wetter trieb uns förmlich vor sich her, erreichte uns aber nicht. Nach einer ausgiebigen Pause und mehreren kurzen Stopps erreichten wir die Einflugschneise von Soest. Die Landung war weich und wir rollten auf die Parkposition hinter unserem Hotel “Im Wilden Mann”. Auf dem Marktplatz war ganz schön Betrieb und ein einsames Riesenrad drehte unter Abfeuerung von Musiksalven seine Runden, soviel zum Thema “ruhige Nacht”. Mitten in dem Durcheinander saß unser Schwedenmädel Linda und verteidigte einen letzten, freien Tisch mit Klauen und Zähnen. Man kann sich vorstellen, wie erleichtert sie war, uns zu sehen! Natürlich gab es ein lautes Hallo und alle stürzten sich auf Linda um sie zu knuddeln. Ganz schnell noch eingecheckt, die Nase gepudert und fix die mühsam freigehaltenen Plätze geentert. Ich freute mich auf mein erstes Bier, sah es noch kommen und dann war es plötzlich leer. Augenzeugen berichteten, es sei wohl einfach verdunste Das Essen kam sehr schnell und es war richtig lecker. Auch das zum Verdunsten neigende Bier musste des öfteren ersetzt werden. Unsere Freunde Hans und Elfi Meier aus Hamburg (die mit den Drehorgeln und Orangerien) kamen an unseren Tisch und wurden herzlich begrüßt. Elfi zog sich schon bald in ihre Gemächer zurück, Hans sorgte im Wechsel mit Linda und Stefan für gute Stimmung. Wer Helga Sadowski kennt, sie hatte sich inzwischen ebenfalls an unseren Tisch gesellt, der weiß, dass auch sie es versteht, die Anwesenden mit ein paar launigen Sprüchen zu unterhalten. Einsetzender Regen trieb uns in die Gaststube, wo wir noch einen freien Tisch ergattern konnten, bevor die restliche Meute hinein strömte und den Geräuschpegel rapide ansteigen ließ. Zum Tagesausklang gab es noch ein bis zwei Getränke und nachdem man sich bei dem vorherrschenden Krawall kaum noch verständigen konnte, gingen wir nach und nach Richtung Koje. Der nächste Morgen sah uns trotz kurzem und unruhigem Schlaf bei bester Laune. Kein Wunder, denn schon bald öffnet die Messe ihre Tore! Es wurde ordentlich gefrühstückt und anschließend noch ein wenig geshopt, danach kletterten wir alle in unsere “VIP-Karre”, mit der wir uns durch ein mit Umleitungs- und Einbahnstraßenschildern reich bestücktes Soest Richtung Stadthalle schlängelten. In Ermangelung eines Parkplatzes in der Nähe der Stadthalle (wir waren wohl ein wenig spät), brachte ich mein munteres Völkchen vor die Halle und suchte danach nach einem Plätzchen für unsere Droschke. Nach wenigen Minuten parkte ich gleich hinter der Stadtmauer und gesellte mich zu Jutta, Sybille und Stefan, die vor dem Eingang auf mich gewartet hatten, die Anderen waren bereits im Getümmel verschwunden und wir taten es ihnen gleich.
Ich ging zunächst zu unseren Freunden Elke und Axel, um einen kleinen Plausch zu halten, dabei erfuhr ich, dass die Messe dieses Jahr unter dem Motto “Denkmalpflege” stand. Axel hatte einen Wachturm gebaut, wie er früher entlang des Grenzwalls Limes stand und ich fand dieses Exponat sehr gelungen. Dieses Jahr waren 188 Aussteller angereist und so war das Angebot natürlich sehr vielfältig und abwechslungsreich. Beim Gang durch das Labyrinth der teilweise schmalen Gänge war man bisweilen so versunken, dass man sogar die Ellbogen, welche einem die lieben Mitmenschen in die Rippen bohrten, kaum bemerkte. Mit der wachsender Zahl von Jahren in der Miniaturenszene lernt man immer mehr Minifreunde näher kennen, die man als Aussteller oder auch Gäste auf fast allen Messen immer wieder trifft. Schön ist es auch, Mitgliedern aus den verschiedenen Internetforen (Listen) endlich auch Stimmen und Gesichter zuordnen zu können. Der Beutezug wird immer wieder unterbrochen, um Hände zu schütteln und einen kleinen Plausch zu halten.
Ein leichtes Grummeln aus der Magengegend signalisierte, dass man wieder einmal etwas Brennmaterial nachlegen sollte. Für diese störende und zeitraubende Prozedur standen das Restaurant in und eine Boxengasse vor der Stadthalle zur Verfügung.
Groß war die Freude, als wir unsere Freunde aus Tauberbischofsheim draußen trafen. Monika Reinold nebst Gatte und Töchterchen Melina waren angereist, obwohl es Monika nicht so gut ging. Sie wollte uns einfach sehen. Jetzt war aber erst einmal genug mit Ausruhen, drinnen warteten die herrlichsten Kostbarkeiten auf uns. Auf zur fröhlichen Jagd!
Stefan ist bekannt für seinen exquisiten Geschmack und die damit verbundenen Anforderungen an die Miniaturen. Er machte mich aufmerksam auf einen Stand mit phantastisch modellierten und ausgestatteten Püppchen. Natürlich musste ich da unbedingt hin, fragte artig, ob ich fotografieren darf und zückte die Kamera. Ist das nicht herrlich anzuschauen? An dieser Primaballerina stimmt einfach alles, die Proportionen, die anmutige Bewegung, die Kleidung. Hier ist nichts geklebt, alles mit winzigen Stichen vernäht!
Nicht weniger spektakulär ist diese Arbeit von Helga Sadowski, ihr kleiner nackter Kaiser ist doch wirklich eine gelungene Arbeit. Nur gut, dass es so schöne große Spiegel gibt, so kann man wenigstens nachschauen, ob noch alles am rechten Platz ist. Ob ihr da Dirk Bach Modell gestanden hat?
Unsere holländischen Freunde Cecile und Wim van Dongen waren natürlich auch wieder mit von der Partie. Die beiden sind laufend in aller Herren Länder unterwegs. Auch unsere Mickey- Mouse Monika und unseren Drehwurm Hermann Straten sind natürlich von dieser Messe nicht wegzudenken.
Hier haben wir zur Abwechslung zwei Gefährte, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. oben jung, frisch und verspielt, unten kraftstrotzend und dynamisch. Ich glaube, wenn man wirklich alles intensiv anschauen wollte, wäre dieses Wochenende bei weitem nicht ausreichend. Die Zeit verging wie im Flug und langsam neigte sich der erste Messetag seinem Ende entgegen. Ich ging noch einmal an den Stand von Elfi und Hans Meier, die dieses Jahr viele ihrer wunderschönen Orangerien mitgebracht hatten. Einige dieser Kunstwerke waren mit Blumen und Pflanzen verschiedener Aussteller geschmückt und damit kam das Ensemble erst so richtig zur Geltung. Viele Fotos aus den verschiedensten Perspektiven gibt es bald auf der Homepage von Elfi und Hans zu sehen!
Natürlich blieben alle meine Fahrgäste bis zum “Anschlag” auf der Messe! Ich holte inzwischen unsere Droschke hinter der Stadtmauer hervor, lud meine Fracht an der Halle ein und wir schlängelten uns durch die engen Gassen Richtung Hotel. Dort angekommen, machten wir uns ein wenig frisch und bereiteten uns auf einen schönen Abend vor. Bevor wir zu unserem reservierten Tisch gingen, musste natürlich noch die Tagesbeute aller Jäger/innen begutachtet werden. Das war ein Bild für die Götter, ein Zimmer nach dem anderen wurde abgeklappert und in jedem waren die Schätze zur Ansicht ausgebreitet. Danach wurde es aber Zeit, in der Gaststube die Sitzpositionen für ein sehr schmackhaftes Mahl und ein bis drei ebenfalls schmackhafte Getränke einzunehmen. Natürlich war es auch an diesem Abend relativ laut im Restaurant, aber irgendwie waren wir wohl auch ein bißchen Schuld daran. Es gab wieder viel zu erzählen und es wurde viel gelacht. Ein sehr schöner Abend unter Freunden eben. Der Abend zog sich hin und erst spät verabschiedeten wir uns Richtung Schlummerbox. Zu unserer aller Freude stellte das Riesenrad auch schon bald seinen Betrieb ein und der Geräuschpegel vom Marktplatz her ebbte sehr schnell ab. Zum Frühstück waren wir wieder alle recht frisch und munter und stärkten uns für den letzten Beutezug. Beim Auschecken wurden schon die Zimmer für nächstes Jahr gebucht. Das Gepäck war schnell verstaut und schon ging es Richtung Messe. Dieses Mal hatten wir mehr Glück und erwischten noch einen Parkplatz in der Nähe der Halle. Nach kurzer Absprache tauchten wieder alle in die Messe ein, denn es blieb uns nicht mehr allzuviel Zeit, um ca. 13:00 Uhr sollte es Richtung Süden gehen. Ich machte mich auf zum Stand von Rita Beninde, denn dort wollte ich ein paar Fotos von ihrem wunderschönen Häuschen machen. Für alle Leser, die meinen Bericht bis hier hin geschafft haben, gibt es einige der Bilder gleich als “Bonus”. Viel gibt es jetzt ohnehin nicht mehr zu berichten, außer, dass wir ziemlich pünktlich losfahren konnten, obwohl sich der Abschied von unserem Schwedenmädel Linda doch etwas hinzog. Ja, wir waren schon sehr traurig, dass schon wieder alles vorbei sein sollte, wo wir uns doch so lange so sehr auf Soest und all die Freunde und Bekannten gefreut hatten! Jetzt kommt auch schon der bereits angekündigte Bonus. Vielen Dank, liebe Rita, dass ich dieses tolle Haus fotografieren durfte! Sicher sind einige Szenen dabei, die der werte Betrachter auf der Messe so garnicht gesehen hat. Wolfgang hat hier eine tolle Arbeit abgeliefert und jeder, der nur ein wenig Ahnung hat, weiß, daß unendlich viele Arbeitsstunden in diesem Haus stecken. Dazu kommt dann noch die Ausstattung mit so vielen, liebevoll eingearbeiteten Details!
Hier also zunächst das komplette Haus, das leider in dem Fernsehbericht des MDR nur sehr kurz zu sehen war. In solch einem Haus lag früher alles dicht beieinander. Wirtschaftsräume, Wohnräume und Stallungen. Der Platz war sehr beengt und geschlafen wurde in sog. Alkoven, umbaute Betten, deren Einstieg durch Türen oder Vorhänge verschlossen werden konnte. Meistens war in solchen Häusern nur ein Raum beheizt und der Alkoven bot wenigstens ein wenig Schutz vor der Kälte
Schaut man genauer hinter die Leiter links, entdeckt man einen Bierbeutel aus Leder, von Rita handgefertigt, eine sehr schöne Arbeit!
Ja was ist denn da los, die Bäuerin schwingt ihren pädagogischen Zeigefinger? Mag das wohl daran liegen, dass der Bauer, eingelullt durch die Wärme der Sonne, ein kleines Nickerchen auf der Bank vor dem Haus abhält? Es gibt noch so viel zu tun und der pennt einfach, nicht zu glauben! Die Eier müssen noch aus dem Hühnerstall geholt, der Flachs muss noch gesponnen werden, Arbeit über Arbeit!
Zum Schluß werfen wir noch einen Blick in die Küche, deren Boden mit echten Flußkieseln angefertigt wurde.
Liebe Leute, dieses war mein bislang längster Bericht von einer Messe und es hat mir richtig viel Spaß gemacht, ihn zu verfassen! Wem das alles noch nicht genug war, dem empfehle ich, die nächste Miniaturenmesse in Soest selbst zu besuchen. Es ist ein Erlebnis! Viele Grüße Euer Jürgen
Viele lange Wochen mussten wir uns gedulden und endlich war es soweit, im fernen Soest wartete die größte Deutsche Miniaturenmesse auf uns! Leider durfte ich unseren Multivan erst Freitags um 12:00 Uhr beim Vermieter abholen und so konnten wir erst verspätet abfahren. Ja, wir hatten uns entschlossen, dieses Mal alle gemeinsam mit einem Mini- Bus nach Soest zu fahren. Wir, das waren Monika, Waltraud, Sybille, Jutta, Stefan und meine Wenigkeit, Jürgen. Stefan übte in Personalunion die Jobs als Stuart (Saftschubser) und Copilot aus. In seiner Eigenschaft als Stuart wies er die Mädels auf ihre Sitzplätze ein und verschloss die Türen. Nach den Sicherheitshinweisen und dem üblichen Spruch mit den Rückenlehnen und Tischen durfte ich dann das Triebwerk zünden und zur Startbahn rollen. Der Start verlief ohne Probleme und auf der A81 ging es in Flughöhe null über Grund zügig Richtung Norden. Das schlechte Wetter trieb uns förmlich vor sich her, erreichte uns aber nicht. Nach einer ausgiebigen Pause und mehreren kurzen Stopps erreichten wir die Einflugschneise von Soest. Die Landung war weich und wir rollten auf die Parkposition hinter unserem Hotel “Im Wilden Mann”. Auf dem Marktplatz war ganz schön Betrieb und ein einsames Riesenrad drehte unter Abfeuerung von Musiksalven seine Runden, soviel zum Thema “ruhige Nacht”. Mitten in dem Durcheinander saß unser Schwedenmädel Linda und verteidigte einen letzten, freien Tisch mit Klauen und Zähnen. Man kann sich vorstellen, wie erleichtert sie war, uns zu sehen! Natürlich gab es ein lautes Hallo und alle stürzten sich auf Linda um sie zu knuddeln. Ganz schnell noch eingecheckt, die Nase gepudert und fix die mühsam freigehaltenen Plätze geentert. Ich freute mich auf mein erstes Bier, sah es noch kommen und dann war es plötzlich leer. Augenzeugen berichteten, es sei wohl einfach verdunstet. Das Essen kam sehr schnell und es war richtig lecker. Auch das zum Verdunsten neigende Bier musste des öfteren ersetzt werden. Unsere Freunde Hans und Elfi Meier aus Hamburg (die mit den Drehorgeln und Orangerien) kamen an unseren Tisch und wurden herzlich begrüßt. Elfi zog sich schon bald in ihre Gemächer zurück, Hans sorgte im Wechsel mit Linda und Stefan für gute Stimmung. Wer Helga Sadowski kennt, sie hatte sich inzwischen ebenfalls an unseren Tisch gesellt, der weiß, dass auch sie es versteht, die Anwesenden mit ein paar launigen Sprüchen zu unterhalten. Einsetzender Regen trieb uns in die Gaststube, wo wir noch einen freien Tisch ergattern konnten, bevor die restliche Meute hinein strömte und den Geräuschpegel rapide ansteigen ließ. Zum Tagesausklang gab es noch ein bis zwei Getränke und nachdem man sich bei dem vorherrschenden Krawall kaum noch verständigen konnte, gingen wir nach und nach Richtung Koje. Der nächste Morgen sah uns trotz kurzem und unruhigem Schlaf bei bester Laune. Kein Wunder, denn schon bald öffnet die Messe ihre Tore! Es wurde ordentlich gefrühstückt und anschließend noch ein wenig geshopt, danach kletterten wir alle in unsere “VIP- Karre”, mit der wir uns durch ein mit Umleitungs- und Einbahnstraßenschildern reich bestücktes Soest Richtung Stadthalle schlängelten. In Ermangelung eines Parkplatzes in der Nähe der Stadthalle (wir waren wohl ein wenig spät), brachte ich mein munteres Völkchen vor die Halle und suchte danach nach einem Plätzchen für unsere Droschke. Nach wenigen Minuten parkte ich gleich hinter der Stadtmauer und gesellte mich zu Jutta, Sybille und Stefan, die vor dem Eingang auf mich gewartet hatten, die Anderen waren bereits im Getümmel verschwunden und wir taten es ihnen gleich.
Ich ging zunächst zu unseren Freunden Elke und Axel, um einen kleinen Plausch zu halten, dabei erfuhr ich, dass die Messe dieses Jahr unter dem Motto “Denkmalpflege” stand. Axel hatte einen Wachturm gebaut, wie er früher entlang des Grenzwalls Limes stand und ich fand dieses Exponat sehr gelungen. Dieses Jahr waren 188 Aussteller angereist und so war das Angebot natürlich sehr vielfältig und abwechslungsreich. Beim Gang durch das Labyrinth der teilweise schmalen Gänge war man bisweilen so versunken, dass man sogar die Ellbogen, welche einem die lieben Mitmenschen in die Rippen bohrten, kaum bemerkte. Mit der wachsender Zahl von Jahren in der Miniaturenszene lernt man immer mehr Minifreunde näher kennen, die man als Aussteller oder auch Gäste auf fast allen Messen immer wieder trifft. Schön ist es auch, Mitgliedern aus den verschiedenen Internetforen (Listen) endlich auch Stimmen und Gesichter zuordnen zu können. Der Beutezug wird immer wieder unterbrochen, um Hände zu schütteln und einen kleinen Plausch zu halten.
Ein leichtes Grummeln aus der Magengegend signalisierte, dass man wieder einmal etwas Brennmaterial nachlegen sollte. Für diese störende und zeitraubende Prozedur standen das Restaurant in und eine Boxengasse vor der Stadthalle zur Verfügung.
Groß war die Freude, als wir unsere Freunde aus Tauberbischofsheim draußen trafen. Monika Reinold nebst Gatte und Töchterchen Melina waren angereist, obwohl es Monika nicht so gut ging. Sie wollte uns einfach sehen. Jetzt war aber erst einmal genug mit Ausruhen, drinnen warteten die herrlichsten Kostbarkeiten auf uns. Auf zur fröhlichen Jagd!
Stefan ist bekannt für seinen exquisiten Geschmack und die damit verbundenen Anforderungen an die Miniaturen. Er machte mich aufmerksam auf einen Stand mit phantastisch modellierten und ausgestatteten Püppchen. Natürlich musste ich da unbedingt hin, fragte artig, ob ich fotografieren darf und zückte die Kamera. Ist das nicht herrlich anzuschauen? An dieser Primaballerina stimmt einfach alles, die Proportionen, die anmutige Bewegung, die Kleidung. Hier ist nichts geklebt, alles mit winzigen Stichen vernäht!
Nicht weniger spektakulär ist diese Arbeit von Helga Sadowski, ihr kleiner nackter Kaiser ist doch wirklich eine gelungene Arbeit. Nur gut, dass es so schöne große Spiegel gibt, so kann man wenigstens nachschauen, ob noch alles am rechten Platz ist. Ob ihr da Dirk Bach Modell gestanden hat?
Unsere holländischen Freunde Cecile und Wim van Dongen waren natürlich auch wieder mit von der Partie. Die beiden sind laufend in aller Herren Länder unterwegs. Auch unsere Mickey-Mouse Monika und unseren Drehwurm Hermann Straten sind natürlich von dieser Messe nicht wegzudenken.
Hier haben wir zur Abwechslung zwei Gefährte, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. oben jung, frisch und verspielt, unten kraftstrotzend und dynamisch. Ich glaube, wenn man wirklich alles intensiv anschauen wollte, wäre dieses Wochenende bei weitem nicht ausreichend. Die Zeit verging wie im Flug und langsam neigte sich der erste Messetag seinem Ende entgegen. Ich ging noch einmal an den Stand von Elfi und Hans Meier, die dieses Jahr viele ihrer wunderschönen Orangerien mitgebracht hatten. Einige dieser Kunstwerke waren mit Blumen und Pflanzen verschiedener Aussteller geschmückt und damit kam das Ensemble erst so richtig zur Geltung. Viele Fotos aus den verschiedensten Perspektiven gibt es bald auf der Homepage von Elfi und Hans zu sehen!
Natürlich blieben alle meine Fahrgäste bis zum “Anschlag” auf der Messe! Ich holte inzwischen unsere Droschke hinter der Stadtmauer hervor, lud meine Fracht an der Halle ein und wir schlängelten uns durch die engen Gassen Richtung Hotel. Dort angekommen, machten wir uns ein wenig frisch und bereiteten uns auf einen schönen Abend vor. Bevor wir zu unserem reservierten Tisch gingen, musste natürlich noch die Tagesbeute aller Jäger/innen begutachtet werden. Das war ein Bild für die Götter, ein Zimmer nach dem anderen wurde abgeklappert und in jedem waren die Schätze zur Ansicht ausgebreitet. Danach wurde es aber Zeit, in der Gaststube die Sitzpositionen für ein sehr schmackhaftes Mahl und ein bis drei ebenfalls schmackhafte Getränke einzunehmen. Natürlich war es auch an diesem Abend relativ laut im Restaurant, aber irgendwie waren wir wohl auch ein bißchen Schuld daran. Es gab wieder viel zu erzählen und es wurde viel gelacht. Ein sehr schöner Abend unter Freunden eben. Der Abend zog sich hin und erst spät verabschiedeten wir uns Richtung Schlummerbox. Zu unserer aller Freude stellte das Riesenrad auch schon bald seinen Betrieb ein und der Geräuschpegel vom Marktplatz her ebbte sehr schnell ab. Zum Frühstück waren wir wieder alle recht frisch und munter und stärkten uns für den letzten Beutezug. Beim Auschecken wurden schon die Zimmer für nächstes Jahr gebucht. Das Gepäck war schnell verstaut und schon ging es Richtung Messe. Dieses Mal hatten wir mehr Glück und erwischten noch einen Parkplatz in der Nähe der Halle. Nach kurzer Absprache tauchten wieder alle in die Messe ein, denn es blieb uns nicht mehr allzuviel Zeit, um ca. 13:00 Uhr sollte es Richtung Süden gehen. Ich machte mich auf zum Stand von Rita Beninde, denn dort wollte ich ein paar Fotos von ihrem wunderschönen Häuschen machen. Für alle Leser, die meinen Bericht bis hier hin geschafft haben, gibt es einige der Bilder gleich als “Bonus”. Viel gibt es jetzt ohnehin nicht mehr zu berichten, außer, dass wir ziemlich pünktlich losfahren konnten, obwohl sich der Abschied von unserem Schwedenmädel Linda doch etwas hinzog. Ja, wir waren schon sehr traurig, dass schon wieder alles vorbei sein sollte, wo wir uns doch so lange so sehr auf Soest und all die Freunde und Bekannten gefreut hatten! Jetzt kommt auch schon der bereits angekündigte Bonus. Vielen Dank, liebe Rita, dass ich dieses tolle Haus fotografieren durfte! Sicher sind einige Szenen dabei, die der werte Betrachter auf der Messe so garnicht gesehen hat. Wolfgang hat hier eine tolle Arbeit abgeliefert und jeder, der nur ein wenig Ahnung hat, weiß, daß unendlich viele Arbeitsstunden in diesem Haus stecken. Dazu kommt dann noch die Ausstattung mit so vielen, liebevoll eingearbeiteten Details!
Hier also zunächst das komplette Haus, das leider in dem Fernsehbericht des MDR nur sehr kurz zu sehen war. In solch einem Haus lag früher alles dicht beieinander. Wirtschaftsräume, Wohnräume und Stallungen. Der Platz war sehr beengt und geschlafen wurde in sog. Alkoven, umbaute Betten, deren Einstieg durch Türen oder Vorhänge verschlossen werden konnte. Meistens war in solchen Häusern nur ein Raum beheizt und der Alkoven bot wenigstens ein wenig Schutz vor der Kälte
Schaut man genauer hinter die Leiter links, entdeckt man einen Bierbeutel aus Leder, von Rita handgefertigt, eine sehr schöne Arbeit!
Ja was ist denn da los, die Bäuerin schwingt ihren pädagogischen Zeigefinger? Mag das wohl daran liegen, dass der Bauer, eingelullt durch die Wärme der Sonne, ein kleines Nickerchen auf der Bank vor dem Haus abhält? Es gibt noch so viel zu tun und der pennt einfach, nicht zu glauben! Die Eier müssen noch aus dem Hühnerstall geholt, der Flachs muss noch gesponnen werden, Arbeit über Arbeit!
Zum Schluß werfen wir noch einen Blick in die Küche, deren Boden mit echten Flußkieseln angefertigt wurde.
Liebe Leute, dieses war mein bislang längster Bericht von einer Messe und es hat mir richtig viel Spaß gemacht, ihn zu verfassen! Wem das alles noch nicht genug war, dem empfehle ich, die nächste Miniaturenmesse in Soest selbst zu besuchen. Es ist ein Erlebnis! Viele Grüße Euer Jürgen