Hallo und Grüß Gott liebe Minifreunde!
Ich freue mich sehr, Sie wieder an unserer Exkursion nach
“Great Britain” teilhaben zu lassen und wünsche Ihnen viel
Spaß!
Freitag nachmittag, die Leute arbeiten noch, doch wir machen
uns bereit, mal eben einen Sprung über den Kanal zu machen,
Das Taxi hatte uns sicher an den Flughafen gebracht und die
Zeit bis zum Abflug war irgendwie viel zu lange. Die
Ungewissheit, ob die Maschine pünktlich starten wird, nagte
an uns. Lange vor dem Boarding waren wir am Gate und harrten
der Dinge. Die Stewardess, welche unseren Flug abfertigte
erschien und sofort gingen die Check-in Lampen an. Also doch
pünktlich! Da Jutta im Rollstuhl saß, bekamen wir eine
Sonderbehandlung. Zwei nette Herren des Flughafenservice
holten uns ab und mit einem Spezialfahrzeug ging es zu
unserer auf dem Vorfeld geparkten Maschine. Nachdem wir
eingestiegen waren, kamen dann auch die übrigen Passagiere.
Dieses Mal flogen wir nicht mit
einem “Moskito”, es war dann
doch mehr ein “Brummer”. Eine
zweimotorige Turbopropmaschine
vom Typ “Dash 8”. Die Sitzplätze
waren schnell belegt und während die Besatzung noch die
Sicherheitsbelehrung machte, rollte das Teil Richtung
Startbahn. Dort angekommen gab es noch eine kurze
Verschnaufpause, wir schwenkten auf die Startbahn ein und
dann gab der Pilot seinen Pferdchen die Sporen. Aber hallo,
das hätte ich dem Maschinchen gar nicht zugetraut, die hatte
ja einen richtigen Bums! Jedenfalls waren wir schon nach
kurzer Rollzeit in der Luft, das Fahrwerk verkrümelte sich in
den Triebwerksgondeln und wir konnten uns entspannt
zurücklehnen,
Der Flug verlief ruhig und 2 Stunden später landeten wir
wohlbehalten in Birmingham,abgesehen davon, daß die
Maschine so richtig mit Schmackes aufsetzte Wie auch
immer, das Fahrwerk hielt es irgendwie aus. Der Pilot stellte
die Maschine auf einer Vorfeldposition ab. Wir mussten
warten, bis alle Passagiere ausgestiegen waren, dann wurden
wir ebenfalls durch einen Flughafenmitarbeiter von der
Maschine abgeholt, der den Rollstuhl quer über das Gelände
schob. Was heißt schob, er fuhr irgendwie eine Rally mit dem
Teil und ich hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten.
Nachdem wir unseren eigenen Rollstuhl und unser Gepäck
hatten, strebten wir dem Ausgang zu. Das war schon lustig
anzusehen, Jutta im Rollstuhl, Tasche auf Jutta, rechts ein
Rollkoffer und links das Köfferchen für Minis. Ich musste
höllisch aufpassen, dass ich die Breite der Fuhre richtig
einschätzte.
Das nächste Taxi war unser und der Driver schob einfach alles
hinein. Nachdem wir unser Ziel genannt hatten, ging die
Höllenfahrt los. Unser Rollstuhl machte sich während der
rasanten Kurvenfahrten selbstständig und mit viel Glück
wurden wir von dem Gerät nicht erschlagen. Aber alles halb so
schlimm, wir kamen wohlbehalten beim “Express Inn” an und
checkten ohne Probleme ein. Kurz frisch gemacht und schon
ging es in “The little Owl” gleich neben dem Hotel, um noch ein
Essen zu ergattern. Dort warteten schon Irmgard, Carola,
Zita und Frank. An einem anderen Tisch trafen wir auch Helga
und Barbara Leuchtenberger, Stefan war wohl zu der Zeit
Getränke holen. Auch trafen wir unsere Freunde aus Hamburg,
Elfie und Hans.
Wir hatten unheimlich viel Spaß aber irgendwie machte sich
ein gewisser Drang nach dem Heiabettchen breit und wir
gingen in unser Hotel zurück. Gut ausgeruht sahen wir den
nächsten Morgen und nahmen unser Frühstück ein. Ehrlich
gesagt, der Besitzer hatte zwar gewechselt, aber das
Frühstücksbuffet war unterirdisch. Wie auch immer, Jutta
hatte natürlich vorgesorgt und wieder ein paar Büchsen
Frühstücksfleisch mitgenommen, damit war schon mal alles
gerettet!
Nachdem wir gehört hatten, daß das Hotel seit neuestem
einen Shutteldienst betreibt, gingen wir nach draußen und
siehe da, der Shuttlebus brachte uns ohne Umstände zum
N.E.C. direkt vor die Halle 11. Wir waren angelangt und die
nächste Überraschung erwartete uns. Mit dem Rollstuhl
wurden wir durchgewunken, das Absperrband wurde geöffnet
und wir durften an der wartenden Menschenschlange vorbei.
Das hat natürlich Jutta besonders gut gefallen, denn sie hatte
Angst, daß alle guten Sachen schon verkauft sind!
Die “Deutsche Fraktion” war im Quadrat “J” untergebracht
und so sahen wir Ursula, Carola, Irmgard, Hans und Elfi, Frau
Leiner nebeneinander, Helga war gegenüber platziert.
Es war wie eine Reise durch eine Andere Zeit. Unmengen von
Puppen, von exquisiten bis zu ganz “normalen” wurden
angeboten. Möbelchen von höchster Präzision waren im
Angebot. Nur leider waren die Aussteller nicht bereit, ihre
Ausstellungsstücke fotografieren zu lassen, irgendwie fehlte
mir das Schild “Press” am Revers. Ungeachtet dessen spulten
wir Gang für Gang immer und immer wieder ab, um ja keine
Neuheiten zu verpassen. Jutta hatte eine Liste aller
Besorgungen, unter anderem auch für Sybille und, und.
Apropos Sybille, sie meinte, wir sollten doch eine Webcam am
Rollstuhl installieren, damit sie auf dem Messeparcours dabei
sein kann. Eine tolle Idee, die man demnächst mal
ausprobieren sollte!
Es war ein langer Tag und wir begaben uns zum Ende der
Messe an den Ausgang, siehe da, der Shuttle war da und nahm
uns zur Fahrt ins Hotel auf. Den Rollstuhl hatten wir hinter
dem Stand von Irmgard deponiert.
Im Hotel angekommen, puderten wir uns schnell die Nase und
schon ging es wieder in unsere Eule. Dort warteten Rita und
Wolfgang auf uns mit einer kleinen Überraschung. Weil ich den
Beiden eine Webseite erstellt hatte, schenkten sie mir einen
“Survival-Koffer” in dem alles enthalten war, was zum
Überleben notwendig ist. Eine Unterhose und ein paar Socken
waren genau so vertreten wie ein Taschenmesser, eine Lampe,
ein Flachmann und eine Geldbörse mit Kette. Für das leibliche
Wohl waren auch noch zwei Päckchen Haribo-Konfekt
beigelegt. Ich war begeistert! Bei einem guten Essen und ein
bis zwei Ale war auch diese Abend schnell (zu schnell) vorbei
und wir begaben uns in unser Hotel.
Dieses Mal gab es keine Probleme mit dem Notausgang, denn
wir waren im dritten Stock, gleich neben dem Fahrstuhl!
Ein lautes Hallo gab es, als wir Ryk Pierce auf der Messe
trafen. Jutta hatte Anfang des Jahres einen Workshop von
ihm besucht und ein wunderbares Häuschen gebaut (the
Crooked-House).
Jetzt geht es in die letzte Runde und wir sind ein wenig
traurig. Lange Zeit haben wir uns auf dieses Event gefreut
und schon ist alles vorbei. Doch, noch ist nicht alles verloren,
ein halber Tag steht uns noch zur Verfügung und der wird
noch voll ausgenutzt! Wir begeben uns nach draußen aber das
Shuttle scheint ausgebucht und so bestellen wir uns ein Taxi,
das schnell kommt und uns zur Messe bringt.
Es gibt noch einige Positionen, die Jutta auf ihrer Einkaufsliste
abhaken muss. Wir holen unseren Rollstuhl am Stand von
Irmgard ab und stürzen uns ins Getümmel. Na ja, so viel
Getümmel ist es ja am Sonntagmorgen wirklich nicht und so
geht alles ganz easy über die Bühne.
Am Nachmittag sind wir wieder auf Heimflug eingestellt und
begeben uns Richtung Flughafen. Das Taxi scheint wieder
einmal einen Rekord aufstellen zu wollen und nur mit Mühe
schaffen wir es, den Rollstuhl an seinem Platz zu halten.
Ich checkte am Online-Terminal ein und bei der Gepäckabgabe
nuschelt die Dame vom Bodenpersonal etwas von Treppe rauf
und dann links, wegen Assistance für Rollstuhl. Ich fahre mit
Jutta im Lift nach oben um kurz darauf einen Rüffel zu
bekommen. Ich darf den Rollstuhl nicht schieben, da es sonst
Probleme mit der Versicherung gibt. Da sich jedoch keine
Assistance zeigt, schiebe ich den Rollstuhl weiter und wir
gelangen über den Sicherheitscheck in die kuschelige
Abflughalle. Kurz bevor unser Flug abgefertigt wird, reißt mir
ein Typ den Rollstuhl aus der Hand und jagt wie ein Wilder
über das Vorfeld zu unserer Maschine. Irgendwie klappte das
aber nicht, denn während alle Passagiere hinten einstiegen,
kamen wir von vorne und so war der Stau vorprogrammiert.
Irgendwann hatten alle ihre Sitzposition eingenommen und der
Pilot blies zur Attacke. Mit 3.415 kW treiben uns die beiden
Triebwerke in die Himmel und irgendwie hatten wir sehr
starken Rückenwind, der uns vorwärts trieb und unsere
Flugzeit um 20 Min. verkürzte.
Wie zu erwarten war, gab es in Stuttgart keine Taxi, obwohl
bestellt und bezahlt! OK, wir dachten, zu früh gelandet, also
warten wir eben eine Weile! Nachdem auch über die planmäßige
Landezeit hinaus immer noch kein Taxi da war, schwoll uns der
Kamm. Letztendlich und nach einigen Anrufen beim
Taxiunternehmer kam eine Karosse 1 1/2 Stunden später und
wir waren richtig sauer. Was solls, es hilft ja nichts. Der Tag
ist gelaufen, die Messe ist vorbei!
Hier noch einige Bilder, die nicht in den Text gepasst haben,
die ich aber nicht vorenthalten wollte. Links sehen Sie Frank,
den zukünftigen Mann von Zita. Daneben haben wir Irmgard,
die wohl gerade wieder mal mit Karin telefoniert, die wegen
Krankheit nicht dabei sein konnte und zu guter Letzt sehen
Sie noch eine Arbeit von Helga Sadowski
Hier sehen Sie Juttas Beute. Ein bisschen von allem. Schon
bald werden die kleinen aber feinen Teile in den diversen
Puppenstuben verschwinden. Ich kann nur sagen, da hat es
noch Platz, also ist die nächste Autuum Miniatura schon
gesichert!
Ich hoffe, dieser Bericht hat wieder ein wenig Spass
gemacht!
Euer Jürgen